EISENSTRASSE DURCH DEN MÄHRISCHEN KARST

Willkommen im Land von Blansko ...
... in einer Region, die überreich an herrlicher Natur und dichten Wäldern ist, in einem Gebiet, das in der Vergangenheit der Rauch von Eisengießereien und Hüttenwerken verhüllte, und wo Menschen lebten, deren Gesichter vom Schmiedefeuer gezeichnet waren.. An Orten, wo heute noch einzigartige Erzeugnisse aus Kunstguss entstehen ...

Projekt Eisenstraße durch den Mährischen Karst

  Das Projekt Eisenstraße durch den Mährischen Karst ist in den Rahmen des internationalen Programms „Europäische Eisenstraße“ eingebunden, dessen Ziel es ist, wichtige Regionen zu präsentieren, die für die unterschiedlichen entwicklungsgeschichtlichen Linien des europäischen Eisenhüttenwesens stehen. Die Mährische Station liegt an der östlichen Route der „Europäischen Eisenstraße,“ die in der norwegischen Stadt Trondheim beginnt und sich durch Schweden, Dänemark, und Polen über Mähren in das österreichische Burgenland fortsetzt.
  Der Lehrpfad geleitet Sie auf fünf Wanderwegen durch die bedeutendsten ehemaligen Standorte der Eisenindustrie unserer Region. Der markierte Teil führt durch besonders geschützte Gebiete, somit auch durch das Landschaftsschutzgebiet Mährischer Karst.

Wanderweg Blansko
Blansko - Diese Stadt blickt auf eine vielfältige Geschichte zurück, die von der Eisenindustrie und Kunstgussproduktion geprägt war. In Blansko wurde die Eisengroßindustrie im Jahre 1698 von der Adelsfamilie Gellhorn gegründet, den größten Aufschwung erlebte sie in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Das Wahrzeichen der Stadt ist das Schloss. Dort befindet sich das Museum Blansko. Seine Ausstellung widmet sich dem für Blansko typischen Kunstguss, der Geschichte der Eisenindustrie und des Hüttenwesens, der Erforschung des Mährischen Karstes, der Geschichte von Blansko und der Region. Das Museum bietet auch Führungen durch historische Räumlichkeiten des Schlosses. Zu weiteren Denkmählern zählen die Holzkapelle aus der Karpato-Ukraine und die Kirche Sankt Martin.
Klamovka - Vom ursprünglichen Industriegelände blieben nur das ebenerdige Gebäude ohne den Hochofen, der Füllturm, Teile des ehemaligen Kessel- und Maschinenraums mit einem Schornstein erhalten. Das Gebäude der Klamovka ist typischer Zeuge der Industriearchitektur um die Mitte des 19. Jahrhunderts.
Paulinka - Das Gelände liegt an der Einmündung des Flüsschens Punkva in den Fluss Svitava (Zwittawa). Seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert wurde das Gebäude als Gießerei, seit dem beginnenden 20. Jahrhundert als Maschinenhaus benutzt.

Wanderweg Olomuèany
Olomuèany - In der unmittelbaren Umgebung der Gemeinde wurden seit dem frühen Mittelalter bis zum Ende des 19. Jahrhunderts Eisenerz und feuerfester Ton für Gussformen gewonnen. Seit dem 17. Jahrhundert arbeitete in der dortigen Katastralgemeinde eine Glasfabrik, seit dem 19. Jahrhundert eine Tonwarenfabrik. Die Keramik von Olomuèany gibt es in einer kleinen museumsartigen Ausstellung im Gebäude des Gemeindeamtes Olomuèany zu sehen. Gezeigt wird eine breite Palette der Produkte zweier Keramikarten - der weißen Volkskeramik mit dem typischen farbigen Dekor aus Pflanzenmotiven und der „Bürgerlichen Keramik,“ die eine reich verzierte Nutzkeramik mit farbigen Glasuren ist.
Padouch - Hier wurde Kalkstein gewonnen und Kalk gebrannt. Das bezeugen die erhaltengebliebenen Überreste einer bäuerlichen Kalkmanufaktur aus dem 19. und beginnenden 20. Jahrhundert.
Milíøi¹tì - Es handelt sich um eine historische Meilerstätte der Holzköhlerei.
Eisenhütten U Kukaèky (Kuckuck) und U Srnce ( Rehbock) - Überreste von insgesamt sechs Eisenhütten bei gleichnamigen Quellbrunnen.
Pinkovi¹tì Vystrèená - Ansammlung von kleineren Bodenvertiefungen, wo Oberflächenabbau von Eisenerz in kleinen Mengen erfolgte.
Ehemaliges Dorf Polom - Das Dorf liegt mitten im Erzgebiet. Hiesige Keramikfunde datieren um die Wende des 12. zum 13. Jahrhundert.

Wanderweg Rudice, Jedovnice
Jedovnice - Ehemaliges Zentrum der Händler und Handwerker, wo die Fischerei und der Verkauf der Produkte der Eisenmacher von Rudice sowie der Weber und Töpfer von Jedovnice blühten. Im Jahre 1335 erhielt Jedovnice die Stadtrechte verliehen. Unter den Denkmälern ragt die Sankt Peter und Paul Kirche hervor, prägendes Merkmal der Landschaft ist die Fischerei. Der größte Teich heißt Ol¹ovec (Erlenteich).
Hugova hu» (Hugos Eisenhütte) - Die Eisenhütte entstand im Jahre 1746 an der Stelle des heutigen Sägewerks und hörte gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu bestehen auf. Bis heute blieb die steinerne Stützmauer mit einer Tunnelöffnung für die Wasserzufuhr aus dem Teich Floriánek erhalten.
Rudice - Die Geschichte dieser Gemeinde hängt vor allem mit der Eisenerzgewinnung zusammen. Die Erzgewinnung endete gleichzeitig mit dem Hüttenbetrieb in Blansko (1896). Bis heute werden noch Lehm und Sand abgebaut. Das Wahrzeichen der Gemeinde ist die Windmühle auf dem Berg Tumperk, wo sich eine historische Ausstellung über die Gemeinde befindet, die das Hüttenwesen, den Bergbau und die Mineralogie geschichtlich darstellt. Das Gelände ist um einen Geopark mit Anschauungsbeispielen für Karstgesteine ergänzt.
®egrov - Karstsenke, die mit Schichten von Rudice gefüllt ist, wobei auch hier das Eisenerz gewonnen wurde.
Èerné hlíny (Schwarzer Boden) - Nach der Beendigung der Gewinnung des feuerfesten Tons bildete sich an diesem Ort einer der größten Seen von Rudice.
See U Kaplièky - Grubensee nach Ton- und Sandabbau und Fundort für Jurafossilien.

Wanderweg Køtiny, Habrùvka
Køtiny (Kiristein) - Einer der berühmtesten Wallfahrtsorte Mährens, dessen Wahrzeichen der barocke Dom „Marias Name“ ist. Seine Architektur ist das Werk von Johann Blasius Santini Aichel. Dieser Dom stellt das größte Bauwerk dar, das er nach dem Grundriss eines griechischen Kreuzes baute. Nahe von Køtiny liegt die Höhle Výpustek (Auslass). Im beginnenden 20. Jahrhundert wurde in der Höhle Phosphaterde abgebaut, gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde sie zu unterirdischen Auslass-Werken umgestaltet. Im ausgehenden 20. Jahrhundert wurde hier ein Militärbunker eingerichtet.
Habrùvka - Die Geschichte dieser Gemeinde hängt eng mit der Gewinnung und Verarbeitung von Mineralien zusammen. In den umliegenden Wäldern wurde Holzkohle für Hütten gebrannt. Spezifisch war jedoch das Kalkbrennen in den bäuerlichen Kalkmanufakturen. Habrùvka war auch berühmt für die Herstellung der Holzwerkzeuge.
Elise - Eine der tiefsten Eisenerzgruben.
Panské boudy - Senke mit steilen Hängen, die durch die Ausförderung der Lagestätte des Sands und Tons von Rudice entstand.

Wanderweg Adamov, Josefov, Babice nad Svitavou
Adamov - Die ursprüngliche Siedlung stammt aus dem 16. Jahrhundert. Berichten zufolge gab es hier bereits im Jahre 1632 einen Hochofen. In den drauffolgenden Jahren wurde eine Hammerschmiede errichtet und im Jahre 1680 wurden zwei weitere Hochöfen und zwei Schmiedefeuer gebaut. Der erhöhte Bedarf an Gusseisen führte zur Errichtung eines neuen Hochofens (Franzenshütte). Das Wahrzeichen der heutigen Stadt Adamov ist der neugotische Ziegelbau der Pfarrkirche Sankt Barbara. In der Kirche befindet sich einzigartige spätgotische Plastik - Altar „Svìtelský oltáø“.
Nad Bílou skálou (Über dem weißen Felsen) - Interessante Stelle mit einem aufgelassenen Eisenbergwerk.
Hu» Franti¹ka (Franzenshütte) - Hochofen aus dem Jahre 1746, er diente insbesondere der Herstellung der Gussprodukte, vor allem des Militärmaterials. Der Betrieb wurde im Jahre 1877 stillgelegt. Es handelt sich derzeit um den ältesten erhaltengebliebenen Hochofen Mitteleuropas.
Althammer - Die Existenz der ersten Hammerschmiede in der Neuburger Herrschaft ist urkundlich seit 1506 belegt.
Býèí skála (Stierfelsen) - Diese Höhle wurde berühmt durch den Fund „Bestattung des Großfürsten aus der Hallstattzeit,“ des Archäologen Jindøich Wankel. Bei den Ausgrabungen wurde auch eine Schmiede mit Artefakten aus Bronze gefunden. Von hier stammt die berühmte Stierfigur aus Bronze.
Babice nad Svitavou - Das Dorf entstand offenbar im 13. Jahrhundert zusammen mit einer befestigten Siedlung. Am Südrand des Ortes wurden Belege für das Eisenhandwerk der Slawen nachgewiesen.
Kleine Macocha - Verlassenes Eisenbergwerk. Die Grube wurde in mehreren engen Schluchten ungefähr bis auf 42m ausgehoben. Nach der Stilllegung des Abbaus wurde die Karsttasche mit taubem Gestein verfüllt.