SEIEN SIE WILLKOMMEN IN DER REGION BLANSKO ...
... im Norden des Südmährischen Kreises, im Tal der Svitava, an der Grenze
zwischen dem Drahaner und dem Böhmisch-Mährischen Bergland, in einer Region mit
reicher Geschichte und alten Handwerkstraditionen, mit der das Leben und
Schicksal vieler bedeutender Persönlichkeiten verbunden ist ...
Dieses Gebiet umfaßt etwa 55 Gemeinden mit umgefähr 57 300 Einwohnern. Die Stadt Blansko selbst hat 20 694 Einwohner (Stand 31.3.2001). Die Region Blansko erstreckt sich über insgesamt 942 km2.
Blansko
Entstanden als Ansiedlung am rechten Ufer der Svitava, die erste
schriftliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1141, in welchem der Name in einer
Urkunde des Olmützer Bischofs Jindøich Zdík als Teil eines Olmützer Lehens
auftaucht. Ende des 13. Jahrhunderts ist das sogenannte Neu-Blansko belegt, eine
Ansiedlung am gegenüberliegenden Ufer der Svitava, wo heute das Schloß steht.
Beide Teile entwickelten sich wirtschaftlich wie verwaltungsmäßig bis 1526
unabhängig voneinander. Im Jahre 1580 wurde Blansko zum Marktort mit Siegelrecht
erhoben. Ab dem Ende des 17. Jahrhunderts gehörte Blansko dem schlesischen
Geschlecht der Grafen von Gellhorn, durch die hier im Jahr 1698 die
Eisenerzeugung im großen Stil begonnen wurde. Im Jahr 1766 ging die Herrschaft
durch Kauf an das Geschlecht Salm-Reifferscheidt über, dem sie bis 1945 gehörte.
Die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts brachte vor allem einen großen Aufschwung
der Eisenverhüttung in Blansko sowie die Herstellung von Gußeisenkunst (siehe
Abb.). Einen wichtigen Tag in der Geschichte Blanskos bedeutete dann die
Erhebung zur Stadt durch ein Dekret des Kaisers Franz Joseph I. im Jahre 1905.
Im Jahr 1960 wurde Blansko Bezirksstadt.
Adamov
Gehörte im Mittelalter zur Herrschaft Nový hrad, seit dem 17. Jahrhundert
Teil der Herrschaft von Pozoøice. Ursprünglich standen hier Eisenhammerwerke. An
der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert wurde ein Ort gegründet, der bereits den
Namen Adamov trug. Diese Stadt ist seit jeher mit der Eisenherstellung verbunden
(siehe Abb. - Hütte Franti¹ka).
Èerná Hora
Die erste Erwähnung stammt bereits aus dem 11. Jahrhundert, sie steht im
Zusammenhang mit dem Geschlecht der Herren von Èerná Hora. Seit dem Ende des 14.
Jahrhunderts gehörte der Ort den Herren von Boskovice. Einer von ihnen, Vanìk
Èernohorský von Boskovice, war unter anderem aktiv am politischen Geschehen im
böhmischen Königreich beteiligt und war im Jahr 1415 einer der böhmischen und
mährischen Herren, die sich gegen die Hinrichtung von Jan Hus aussprachen.
Hol¹tejn
Ort unweit von Sloup, der Name entstand aus dem deutschen „Hohler Stein“,
ursprünglich Ansiedlung unterhalb einer Burg, erwähnt erstmals 1349. Mitte des
16. Jahrhunderts sprechen die Quellen von einem Städtchen mit Hof und Teich. Die
Herren von Hol¹tejn gehörten im Mittelalter zu den bekannten und weitverzweigten
Geschlechtern. Einer von ihnen war zum Beispiel Crha von Tøebelovice, der
während der Regierungszeit Pøemysl Otakars II. eine hohe gesellschaftliche
Stellung erreichte.
Jedovnice
Die erste Erwähnung der Ortschaft stammt aus dem Jahr 1251, als sie einen
Teil der Herrschaft von Hol¹tejn bildete, sie findet sich auch in einer Urkunde
Johanns von Luxemburg aus dem Jahre 1335, in der der König dem Städtchen für
dessen treue Dienste das Waldrecht bestätigt. Nach dieser Urkunde erhob er
Jedovnice gleichzeitig zur Stadt, die ein Stadtwappen erhielt sowie das Recht,
mit grünem Wachs zu siegeln. Außer den Hussitenkriegen und dem Dreißigjährigen
Krieg erlebte Jedovnice eine Reihe weiterer schweren Schicksalsschläge wie etwa
einen Wirbelsturm, Brände, Pest und Cholera. Im Jahr 1579 erhielt Jedovnice das
Marktrecht - Märkte fanden danach ohne Unterbrechung über 360 Jahre statt.
Køtiny
Bekannter Wallfahrtsort. Die erste Erwähnung von Køtiny stammt aus dem
Jahre 1237, im 14. Jahrhundert gehörte der Ort einem Geschlecht, das sich „de
Krscina“ nannte. Ihr Siegel erhielt die Gemeinde im Jahr 1629. Køtiny unterstand
der geistlichen Verwaltung der Priester der Kirche von Zábrdovice in Brünn.
Ostrov u Macochy
Die Ortschaft war ursprünglich der Sitz eines Geschlechts, das sich nach
ihr benannte. Im Jahre 1349 ist erstmals eines seiner Mitglieder, Albert von
Ostrov, erwähnt. Ende des 14. Jahrhunderts gehörte Ostrov zur Herrschaft von
Hol¹tejn, wovon erstmals eine Quelle aus dem Jahr 1371 zeugt.
Rájec nad Svitavou
Ursprünglich eine Lehensherrschaft der Olmützer. Der Name des Ortes
findet sich erstmals im Zusammenhang mit Blansko in einer Urkunde des Olmützer
Bischofs Jindøich Zdík aus dem Jahre 1141. Ab dem 13. Jahrhundert erscheinen die
Herren von Rájec. Nach den Hussitenkriegen, bei denen die Güter von Rájec stark
verwüstet wurden, ging der Ort 1446 wieder an das Bistum Olmütz über. Eine
wichtige Persönlichkeit war für Rájec vor allem Hugo Franz von
Salm-Reifferscheidt, der hier die erste Zuckerfabrik in Mähren eröffnete.
Rudice
Im Mittelalter stand hier eine Festung, deren Reste 1869 abgerissen
wurden. Es hatte hier ein Herrengeschlecht seinen Sitz, das sich nach dem Ort
benannte. Die Umgebung von Rudice war weitbekannt durch den Abbau von Eisenerz,
die ganze Region ist bis heute sehr mineralienreich. Eisenerz wurde bis 1893
gefördert, aus dem hochwertigen Ton von hier wurden die bekannten
Keramikerzeugnisse aus Olomuèany hergestellt.
Senetáøov
Der Ort wurde wahrscheinlich durch die Herren von Hol¹tejn gegründet und
mit deutschen Zuwanderern besiedelt. Die Zugehörigkeit Senetáøovs zur Herrschaft
Hol¹tejn ist im Jahre 1406 belegt. Während der deutschen Okkupation wurde die
Bevölkerung umgesiedelt, nach dem Krieg kam es zur Neubesiedelung des Ortes (Bauernhaus
mit Strohdach - Museum für Perlmuttwarenherstellung und traditionelle
Wohnkultur).
Sloup
Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem 14. Jahrhundert. Im Jahr
1862 wurde das Dorf zum Marktort erhoben, und es wurden hier zwei Jahrmärkte
gestattet (Høebenáè bei Sloup).
Geschichtssplitter aus dem Untergrund des Mährischen Karsts
Viele Geheimnisse der Vergangenheit bergen auch die unterirdischen
Hohlräume des Mährischen Karsts. Die Höhle Hladomorna unter der Burg Hol¹tejn
zum Beispiel diente im Mittelalter als Gefängnis, während in den Höhlen Výpustek
und Dagmar im 17. Jahrhundert Falschmünzer ihr Versteck hatten. Im 17.
Jahrhundert befaßte sich Boetius, der Leibarzt Kaiser Rudolfs II., als erster
wissenschaftlich mit den Höhlen und entdeckte den Prozeß der Tropfsteinbildung.
Im Jahr 1723 dann stieg der Brünner Minorit Lazar Schopper hinunter bis an den
Grund der Macocha. Der wissenschaftlichen Untersuchung der Höhlen im Mährischen
Karst in archäologischer wie speläologischer Hinsicht widmete sich im 19.
Jahrhundert Dr. Jindøich Wankel, der unter anderem das berühmte sogenannte
Fürstengrab im Stierfelsen (Býèí skála) entdeckte. Eine Reihe von Untersuchungen
unternahm im 20. Jahrhundert auch Prof. Dr. Karel Absolon. Während des Zweiten
Weltkriegs befanden sich in den Höhlen geheime Waffenschmieden des nazistischen
Deutschland. Etliche von ihnen wurden dadurch zerstört oder stark beschädigt.
Bekannte Persönlichkeiten der Region Blansko
Mit Blansko ist eine Reihe von Persönlichkeiten verbunden, deren
Bedeutung über die Region hinausreicht und die in vielen Bereichen des
menschlichen Lebens das Geschehen beeinflußten: Karel Absolon - tschechischer
Paläontologe und Höhlenforscher, Jan Dubravius - tschechischer Humanist und
Bischof von Olmütz, Ernst Julius Leopold Graf von Gellhorn - Begründer der
Eisenhütten von Blansko, Karel Je¾ek - Sohn des Begründers der Maschinenfabriken
Adamov, Jindøich Zdík - tschechischer Geistlicher und Diplomat, Bischof von
Olmütz, Karolina von Linsingen - Gattin des künftigen englischen Königs William
IV., Karel Jaroslav Ma¹ka - mährischer Archäologe und Anthropologe, Karl Ludwig
Baron von Reichenbach - Generaldirektor der Eisenhütten Blansko, Erich Rouèka -
mährischer Techniker, Erfinder und Forscher, Ferdinand von Saar -
österreichischer Schriftsteller und Dramatiker, Hugo Franz Graf von Salm -
Begründer des Kaiser-Franz-Museums in Brünn (heute Mährisches Landesmuseum),
Hugo V. Sáòka - Lehrer und Heimatforscher, Josef Staøecký - erster aus der
Arbeiterschicht stammender Bürgermeister der Stadt Blansko, Franti¹ek Trávníèek
- tschechischer Sprachwissenschaftler, Dr. Jindøich Wankel - bedeutende
Persönlichkeit des tschechischen Kultur- und Wissenschaftslebens der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts, Jan ®alkovský von ®alkovice - Besitzer der
Herrschaft Blansko.